Die Aufklärung bezeichnet eine im 17 Jahrhundert herrschende Bewegung in ganz Europa, die sich durch Rationalismus und Humanismus auszeichnet. In Deutschland meint sie eine Literarische Epoche. Als Gründe für den Erfolg dieser Bewegung könnte man den nennen, das sich im 18.Jahrhundert mit dem Aufbruch der Moderne ein neues Bürgertum entwickelt, die bald darauf den Adel und den König nicht annehmen wollten. Die Gründe für diese Ideen haben sie wahrscheinlich entwickelt, weil jetzt eine Volksschicht entstanden ist, die die Schriften der Aufklärer lesen und ihre modernen revolutionären Ideen zu eigen machen konnten. Die Renaissance, die Entdeckung Amerikas und das sich daraus entwickelte neue Weltbild Europas gehören zu den Voraussetzungen der Aufklärung. Der von Gutenberg erfundene Buchdruck, der sich daraus ergebene Verlagswesen ermöglichte es dem Bürgertum nun an geistige „Nahrung“ zu gelangen. Auch des Schreibens und Lesens unkundige konnten durch Lesegesellschaften versorgt werden. Die Reiseliteratur, die Ende des 17. Jahrhunderts Mode wurde ermöglichte es den Europäern einen Einblick in ferne Länder und Kulturen zu bekommen. Dies prägte insofern, dass sie nun lasen, dass auch Ungläubige ethische Prinzipien und ein Hochkultur haben, wo sie sich doch vorher überlegen fanden.

Für die Aufklärung in Deutschland spielten die Philosophen eine Schlüsselrolle. Einer der wichtigsten Charaktere der Aufklärung ist natürlich Kant. Nach Kant ist Aufklärung ein geistiger Prozess, indem auf den Glauben an Autoritäten wie der König, der Adel oder dem Klerus kritisch hinterfragt und gefordert wird selber zu denken, demnach nicht nach Gedanken oder Entscheidungen anderer zu leben. Der Aufgeklärte Mensch soll nach keiner Vorgabe oder Zwängen leben. In seinen drei Hauptwerken „Kritik der reinen Vernunft“, „Kritik der praktischen Vernunft“ und „Kritik der Urteilskraft“ befasst sich Kant mit der Frage des Denkens, Handelns und Fühlens des Aufgeklärten Menschen. Nach ihm ist ein aufgeklärter Mensch so einer der den Ausgang aus seiner Unmündigkeit gefunden hat „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“(Kant). Er betont, dass die Ursachen für diese Unmündigkeit oft Faulheit oder Angst ist, denn nicht selber nachzudenken und nach vorgegebenem zu leben ist einfach „Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen“(Kant). Er kritisiert den Unmündigen Menschen, dass diese Unmündigkeit schon fast zu seiner Natur geworden ist. Die Menschen nämlich sind nicht gewöhnt an freies Denken, denn zu der Zeit wurden sie durch den Adel und den Klerus verhindert. Denkende, also nach Kant Aufgeklärte Menschen gestalteten sich für die Obrigkeit zu einem Problem, wie wir an der Französischen Revolution erkennen können. Mit seinen Gedanken kritisiert er auch die Kirche, die zu der Zeit eine wichtige Rolle im Leben der Menschen spielte. Die Menschen hinterfragten die Kirche und deren Predigten nicht. Als Grund für die vehemente Abwehr der Kirche gegen die Aufklärung oder überhaupt der Forschung war genau dieser, dass die Menschen nicht frei denken sollten. Denn sonst könnten sie zu der Idee kommen zu widersprechen. Nicht denkende, nach Kant Unmündige Menschen zu regieren würde sich dann als etwas leichtes Gestalten. Beispielsweise Voltaire gehört zu diesen vehementen Gegnern der Kirche

Bei den Aufklärern und natürlich auch bei Kant hat der Begriff Freiheit eine Zentrale Rollen. Nach Kant ist Freiheit das einzige Recht, womit der Mensch geboren wurde. Aus dieser leitet er die Prinzipien der Gleichheit und Selbstständigkeit, wie auch das Streben nach Glück, das auch in der amerikanischen Verfassung verwurzelt ist, ab. Die individuelle Freiheit findet bei einer Gesellschaft seine Einschränkungen. Um dennoch die Freiheit des einzelnen zu bewahren fordert Kant Gesetzte. Er fordert Gesetze die nicht auf bestimmte Machthaber fixiert sind. Demnach sollen es Gesetze sein die von der Einsicht und ethischem Verständnis der Bürger ausgeht „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte“ (Kant). Dies war insofern neu, dass bis dahin die Religion immer im Mittelpunkt stand. Gott war einzig und allein der Gesetzgeber. Er hat über Gut und Böse bestimmt. Nun fordert Kant Gesetzte die den Menschen in den Mittelpunkt von allem schiebt. Auf einmal soll er der Bestimmer über Gut und Böse sein. Die Aufklärung sollte nicht als etwas verstanden werden, das beginnt und von heut auf morgen abgeschlossen wird. Kant bezweifelt eine schnelle allgemeine vom Volk ausgehende Aufklärung „Es ist für den Einzelnen schwierig, die Unmündigkeit zu überwinden, weil sie den meisten Menschen als Normalität erscheint“ (Kant). Er betont, dass es ein Prozess ist.

Auch John Locke gehört zu den wichtigen Philosophen seiner Zeit. Er wird als Begründer der modernen Demokratie anerkannt. Nach ihm verlangt das Naturgesetzt den  Erhalt der ganzen Menschheit. So muss ein Staat gebildet werden, der Freiheit, Leben und Schutz des Privateigentums sichert. Die Gewalten des Staates sollen jedoch geteilt sein, demnach in die bekannten drei Instanzen, der Gesetzgebung, der ausführenden Gewalt und eine Instanz die bei Streitigkeiten entscheidet, also die heute vorhandene Legislative.

Letztendlich gehören zu den typischen Merkmalen der Aufklärung natürlich der Glaube an die Vernunft, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, und die Freiheit, die die Menschen vor Unterdrückung und Armut befreien soll. Viele glaubten an den Slogan, der auch heute noch aktuell ist „Wissen ist Macht“. Dem Menschen sollte das Wissen öffentlich gemacht werden. Dafür war z.B. die Encyclopedie der Aufklärung von wichtiger Bedeutung, an dem viele berühmte Aufklärer, wie Voltaire, Montesquieu und Rousseau schrieben. Anfangs hatte die Aufklärung nur religionskritische Ansätze die sich jedoch im Weiteren darauf entwickelt hat, dass die weltlichen Herrscher auch kritisiert und später alles Mögliche hinterfragt wurde. Ein Zitat von Lichtenberg, einem Deutschen Schriftsteller, beweist diese Haltung „Zweifle an allem wenigstens einmal, und wäre es auch der Satz zwei mal zwei ist vier“(Lichtenberg, Aphorismen). Der Begriff Tugend spielte in der Epoche der Aufklärung eine zentrale Rolle. Kritisches Denken und Hinterfragen gehörten zu den Tugenden des Bürgertums. Weisheit und Intellekt wurden zu Tugend und deswegen wurde sie auch in dieser Epoche stark gefördert. Auch wurde von den Aufklärern viel Toleranz verlangt. Diesbezüglich Toleranz bei Glaubensangelegenheiten, denn erst in dieser Epoche lernte man neue Weltreligionen und andere Hochkulturen erst richtig kennen. In dieser Epoche wurde Freiheit und Autonomie für die Dichtung verlangt. Demnach entwickelte sich die Dichtung dahin, dass sie nicht mehr im Dienste des Adels und des Klerus waren. Zu einen der wichtigsten Schriftsteller der Zeit gehören Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe und Ephraim Lessing. Besonders Lessing brachte die Theatertradition in Deutschland weiter. Zu den wichtigsten Werken dieser Zeit gehören die Dramen von Lessing (Miss Sara Sampson(1755), Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie(1766), Minna von Barnheim oder Das Soldatenglück(1767), Hamburgische Dramaturgie, Emilia Galotti(1772), Nathan der Weise(1779)

Die Epoche der Aufklärung gehört in Europa zu den wichtigsten Ereignissen in der Geschichte und prägt die westlichen Gesellschaften auch heute noch. Das Prinzip der Freiheit und die Unumstößlichkeit der Vernunft spielen auch heute noch eine wichtige Rolle. Man kann nicht sagen, dass die Aufklärung wie sie es die Aufklärer des 18.Jahrhundert erträumt haben entstanden ist. Beispielsweise sollte der Aufgeklärte Mensch frei vom Zeitgeist und der Mode sein. Doch sehen wir heute eine Gesellschaft die sehr wohl von Mode beeinflusst wird. Auch das Fernsehen hat sich dahin entwickelt, dass die Menschen angefangen haben, durch das Fernsehen in ihrem Denken faul zu werden, was Tendenzen auf Unmündigkeit aufweist. Auch der kritische Ansatz mancher Aufklärer gegenüber der Religion scheint die Menschen nicht zur Tugend, sondern eher zum Egoismus geführt zu haben. Ich denke, dass es falsch ist, die Aufklärer als nicht gläubige anzusehen. Heute wird die Aufklärung von vielen Menschen als einen Sieg über die Religion gesehen. Viele Aufklärer scheinen Gläubige Menschen zu sein, wie unter ihnen Goethe, Kant und Lessing. Ich denke nicht, dass sie ein Problem mit der Existenz Gottes hatten. Sie  waren nur gegen das von der Kirche ausgeführten Religion. Denn die römische Kirche nutzte die Religion in der Tat aus, um die Menschen mit diesem zu kontrollieren. Diese Ausnutzung seitens der Kirche, ich betone die Kirche und nicht die Religion selbst, brachte die Menschen dazu, genau das Gegenteil zu machen. Die Aufklärer jedoch die ich oben genannt habe sind meiner Meinung nach Gläubige Menschen. Von den darauf folgenden Generationen jedoch wurden ihre kritischen Ansätze so interpretiert als seien sie gegen die Religion an sich. Lessing Beispielsweise sagt: „An Stelle der Religion muss die Überzeugung treten“(Lessing), diese Zitat muss man jedoch mit dem Blick auf diesen betrachten: „Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit, und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte, und spräche zu mir: wähle! Ich fiele ihm mit Demut in seine Linke, und sagte: Vater gib! die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!“(Lessing). Also meint Lessing gar nicht dass man sich von der Religion abwenden soll, sondern auch in Sachen Religion erstens zu hinterfragen woran man glaubt und dann der Glaube sich zu einer Überzeugung entwickeln soll. Denn in Sachen von Glaubensgrundlagen sollte man völlige Überzeugung haben und dies kann nur dann geschehen wenn man auch die Materie kennt woran man glaubt. Vorher jedoch wurde durch die Kirche verhindert, dass der autonormal Bürger von der eigentlichen Religion Wind bekam, denn sie konnten kein Lateinisch und an die Bibel kamen diese eh nicht heran. Lessings bekanntestes Drama „Nathan der Weise“ zeigt auch das Lessing andere Formen des Ein Gottglaubens suchte.                                                                                                                          Auch Schiller gehört nicht zu denen die Gottesexistenz leugnen, denn er sagt: „Das Universum ist Gedanke Gottes“(Friedrich Schiller), wie auch Kant der dies von sich gegeben hat: „Wo will der angebliche Freigeist seine Beweise hernehmen, dass es kein höchstes Wesen gebe?“(Kant) oder „Die Vernunft entrüstet sich bei dem Gedanken, all das dem Zufall zuzuschreiben. Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit Bewunderung und Ehrfurcht, der gestirnte Himmel über uns und das moralische Gesetzt in uns“(Kant). Diese sind nicht die einzigen Aufklärer die solche Worte von sich gegeben haben, der bekannte Philosoph Rousseau sagt dies: „Je mehr ich mich anstrenge, sein unendliches Wesen zu durchschauen, desto weniger begreife ich es. Er ist, aber das ist mir genug, je weniger ich ihn begreife, umso mehr bete ich ihn an“(Rousseau). Gleiche Zitate sind von Goethe zu lesen: „Vergib mir das ich so gerne schweige, wenn von einem göttlichen Wesen die Rede ist. Die Leute traktieren Gott, als wäre das unbegreifliche , gar nicht auszudenkende Wesen nicht viel mehr als ihres gleichen“(Goethe), oder: „Dieses Ungeheure, Personifizierte, tritt uns als ein Gott entgegen, als Schöpfer und Erhalter, welchen anzubeten und zu preisen wir auf alle Weise aufgefordert sind“(Goethe). Bei Goethe erkennen wir die gleiche Besonderheit wie bei Lessing, dass sie nicht die Religion an sich, sondern nur die in Europa ausgelebte kritisierten. Einer der größten Werke Goethes, der West-Östliche Divan ist ein Beweis für seine Bewunderung an den Islam, den er durch Tataren die für den Preußischen König als Krieger gearbeitet haben kennen gelernt hatte. Zu allerletzt will ich von einem der Aufklärer einen Zitat nennen von dem man am wenigstens dies erwarten würde. Es handelt sich um Voltaire, der zu den vehementen Gegnern der Kirche gehörte: „Wenn kein Gott existierte, müsste man ihn erfinden; doch Er existiert. Die ganze Natur ruft es uns zu“(Voltaire).